TOP_Wüstende
Reanimation Ruine Vorwerk Toppendorf zur schlichten Unterkunft
Bruchsteinmauer + Blockbohlen
„…Ich stehe schon lange an der alten Poststraße zwischen Freyburg und Weimar. Ich kann die Unstrut riechen. In welchem Krieg mein Dach und die Einfriedung, die nahe Kirche und Nachbarhöfe verloren gingen, weiß ich nicht mehr. So lange schon werde ich „Wüstung“ genannt. Ich bestehe nur noch aus Steinen. Die letzen Menschen sind jedenfalls nach dem vergangenen Krieg und nach einem Feuer runter ins Tal gezogen. Manchmal erzählen die Steine der alten Straße und der Brunnen von den Pferden und Fuhrwerken, von der Ernte und dem einen und anderen Fest hier oben. Ich habe den Tieren und Vorräten Schutz geboten. Windig ist es noch immer. Bäume fallen um. Einsam wäre ich, ohne meine Freundin, die alte Eiche neben mir und dem Leben in ihr.
Seit kurzem kommen immer öfter die Menschen mit Ihren leisen Zweirädern hier her, um uns abzulichten oder sich mitten in den Hof auf Ihre Decken zu setzen. Vielleicht bleibt ja doch mal jemand über Nacht und wärmt mit einem Feuer und macht was aus dem Totholz überall. Dann werden wir den Schlaf hüten…“