Menschen scheinen auf den ersten Blick das Bekannte, Eingängige und Prägnante zu bevorzugen und Situationen zu meiden, in denen das Begreifen an Grenzen stößt. Statt sich an der reibungslosen Wahrnehmung des Vertrauten und Verständlichen zu erfreuen, setzen wir uns allerdings manchmal aktiv Unsicherheiten aus und erleben diese zuweilen als bereichernd. Was reizt uns an Herausforderungen unserer Gewohnheiten und auf welche Weise spielt Design mit Irritationen?
Studierende dokumentieren Rätselhaftes, Mehrdeutiges, Komplexes und Unvollständiges in einem assoziativen Archiv, bilden Cluster und erarbeiten auf theoretischer Basis Hypothesen und Forschungsideen. Wir versuchen nicht nur Eigenschaften dieser Objekte, Situationen oder Umgebungen zu definieren, sondern nehmen die Dynamik der Erfahrung in den Blick: von der Erwartung zur Überraschung, von der Unsicherheit zum Aha-Moment. Solch ein Fokus auf sich wandelnde Erlebnisqualitäten und ihr ästhetisches Potential bietet Perspektiven auf Design-Wahrnehmung jenseits des unmittelbaren Vergnügens am Angenehmen.
Dieser Kurs steht allen BA-Studierenden (als Aufbaumodul) sowie MA-Studierenden (als Vertiefungsmodul) offen.