1970 in Hamburg geboren; Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Grundklasse Siegfried Neuenhausen, Fachklasse Johannes Brus, 1999 Erstes Staatsexamen, anschließend Referendariat, Zweites Staatsexamen und Arbeit als Kunstlehrerin in Hamburg, 2007 Promotion (HBK Braunschweig, Titel: „Netz Kunst Unterricht. Künstlerische Strategien im Netz und kunstpädagogisches Handeln“), 2006–2010 Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Abteilung Kunst der Universität Flensburg, 2010 bis 2014 Juniorprofessorin für Kunst und ihre Didaktik mit dem Schwerpunkt neue Medien an der Technischen Universität Dresden. 2008-2020 Mitherausgeberin der Fachzeitschrift Kunst+Unterricht. Seit 2014 Professorin für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, 2014–2018 Prorektorin für Wissenschaft und Forschung. Seit 2019 Bundesvorsitzende des BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik.
Lehrverständnis
Lehren und lernen erfordert die Fähigkeit, Möglichkeiten denken zu können. Wenn diese Fähigkeit entwickelt wird, kann Hochschule zum Erprobungsraum werden, im real erfahrbaren Raum und in digitalen Netzen. Zentraler Aspekt meiner Lehre ist das Herstellen und Erkennen von Verknüpfungen – es geht um Bezüge von Kunst zur Kultur- und Sozialgeschichte, von älterer zu aktueller Kunst.
Referate Studierender sind explizit Vermittlungssituationen, die sich durchaus an künstlerischen Vorgehensweisen orientieren können – ohne diese zu instrumentalisieren. Hier haben Studierende die Möglichkeit, auch innovative und ungewöhnliche Verfahren zu erproben, um ihren Fundus an Methoden zu erweitern. Das Seminar erweist sich als sozialer Handlungsraum – und wird somit zur Gestaltungsaufgabe.
Aktueller Kunst unterstelle ich, dass ihre Methoden und Strategien Kindern und Jugendlichen neue Handlungsfelder eröffnen und ihnen ermöglichen, im Verlauf kommunikativer Arbeitsprozesse ihre individuellen Weltsichten in eigene gestaltete Produkte zu überführen. Aktuelle Künstlerinnen und Künstler experimentieren mit Bildern, Bilder werden zu Material, zum Rohstoff. Im Umgang mit Codierungen, Symbolen und flüchtigen digitalen Bildern müssen sich Lernende zu sich selbst und zur Welt verhalten. In der aktiven Verknüpfung von Technologien, Wahrnehmung, Kommunikation und Darstellung werden Erkenntnisse möglich – Erkenntnisse darüber, wie die Welt ist, wie ich selbst in der Welt bin.