Videoarbeiten und Installation von Jönna Zander und Elisabeth Otto

Ameisen sind das Sinnbild für Effizienz. Sie suchen und nutzen den kürzesten Weg zum Ziel und gehen komplett im Kollektiv auf. Tätigkeit und Rangordnung sind klar definiert. Ameisen kommunizieren über Duftstoffe und transportieren ihr hundertfaches Körpergewicht. 

Die raumbezogene Arbeit „Der schnellste Weg zum Ziel“ von Jönna Zander und Elisabeth Otto spielt mit unserer Faszination vom fleißigen, hochorganisierten Ameisenvolk und zeigt damit auf eine aktuelle Gesellschaft, die in ihrer Effizienzsteigerung über die eigenen Werte stolpert. 

In einem schwarzen Podest versenkt ist das Video „Ameisenstraße I“ zu sehen. Durch zwei Gucklöcher wird die Besucherin zur Zeugin des Versuchs, Waldameisen in Formation zu bringen. 

Die große Projektion an der Wand zeigt das Video „Ameisenstraße II“. Wir erschaffen die Ameisenstraße unserer übersteigerten Wunschvorstellung durch digitale Montage. Ein Ameise reicht uns aus, um ein Kollektiv zu schaffen, das unseren (ökonomischen) Projektionen entspricht. In einem weißen Nirgendwo vollführen sie inhaltsleere Bewegungen, die sich in ihrer Perfektion und Absurdität steigern. 

Nur von der Straße aus lesbar steht im Fenster der Galerie ein Zitat von Jeremy Rifkin über die Angst vor dem Tod, die unsere Effizienzmaximierung antreibt. Das Zitat bildet den dritten Bezugspunkt der Arbeit.