Bei einem zweiwöchigen Workshop zum Thema Sandstein konnten 11 Teilnehmer aus Kunst und Design in einem alten Steinbruch in Reinhardtsdorf (Sächsische Schweiz) je nach Vorkenntnissen entweder mit Naturstein oder anderen Gesteinen arbeiten.
Exkursion in die Sächsische Schweiz nach Reinhardtsdorf
vom 26. 9. - 08. 10. 2016
Initiator: Prof. Rolf Wicker
Teilnehmer: Studierende aus dem Industriedesign, der Innenarchitektur, der Kunstpädagogik, dem Bereich Kunst (Lehramt), sowie Bildhauerei Figur
Besuchte Orte: die Skulpturensammlung des Albertinums in Dresden, die Staatliche Kunstsammlung Dresden, sowie den Dresdner Zwinger
Bei einem zweiwöchigen Workshop zum Thema Sandstein konnten 11 Teilnehmer aus den beiden Fachbereichen Kunst und Design in einem alten Steinbruch in Reinhardtsdorf (Sächsische Schweiz) je nach Vorkenntnissen entweder erstmals mit Naturstein arbeiten oder ihrer Lust auf große Formate freien Lauf lassen.
Das direkte arbeiten mit Hammer und Meißel ist als gestalterische und handwerkliche Erfahrung auf vielen Ebenen überraschend: Wie orientiert man sich an einem kompakten Block Sandstein und mit welchen Werkzeugen nähert man sich seiner Vorstellung nach möglichst effektiv? Lässt man sich von der äußeren Form des Steins anregen oder zwingt man ihm seinen eigenen Willen auf? Wer zu sehr zögert kommt schlecht voran, wer zu schnell voran kommen möchte, macht irreversible Fehler, denn: „was weg ist, ist weg“. Und mitten im Prozess stellen sich plötzlich neue gestalterische Angebote und Fragen und die Erkenntnis über grundlegende plastisch-skulpturale Zusammenhänge reift.
Die Teilnehmer*innen aus Kunst und Design konnten alle Schritte von Anfang an hautnah miterleben: Von der Rohblockgewinnung durch Sprengung, der Materialauswahl im Steinbruch, dem Spalten und Bearbeiten der Blöcke von Hand und/oder mit Maschineneinsatz bis zur Endbearbeitung incl. Verladen und Transport. Dabei wurden je nach Wunsch klassische Steinmetztechniken oder freies skulpturales Vorgehen erlernt und praktiziert.
Eine Exkursion nach Dresden führte die Gruppe außerdem in die Skulpturensammlung des Albertinums, in den Dresdener Zwinger und die Staatliche Kunstsammlung Dresden. Durch die eigene praktische Erfahrung mit „klassischer“ Bildhauerei sahen die Teilnehmer*innen vieles mit anderen Augen - und mit entsprechendem Respekt vor der handwerklichen und künstlerischen Leistung früherer Generationen.
Wir danken herzlich für die freundliche Unterstützung durch die Sächsischen Sandsteinwerke in Pirna. www.sandsteine.de
Text: Prof. Rolf Wicker
„Burg gestaltet!“ – ein Projekt des gemeinsamenBund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12066 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.