WiSe 2014/15, 2.Studienjahr, Prof. Bettina Göttke-Krogmann
Ins Blaue hinein: ohne große Vorbereitung, auf Verdacht etwas tun, irgendwo hin gehen. Oder die Fahrt ins Blaue: heute ist in erster Linie der Ausflug in die Landschaft gemeint, aber auch die Reise in die Ferne - das Blau des Himmels ist weit entfernt, mit der Kutsche durch Flachsfelder - früher wurde viel Leinen angebaut, der blau blüht oder auch der Weg ins Ungewisse, ins Unbestimmte, ins Unklare - in den blauen Dunst.
Ins Blaue hinein: inspiriert von Spontanität, von einer Landschaft, von einer Reise oder vom Unbestimmten wird gewebt und gestrickt - mit Verläufen, aus Leinen, aus diffusen Materialien, mit fremden Ornamenten, mit abstrakten Bildern ferner Reisen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt - außer dass alles nur in blau umgesetzt werden soll.
Ziel ist es, diese Eindrücke, Gefühle oder Assoziationen in Textilien umzusetzen. Zu einem frei gewählten Thema werden die Mittel der Nuancen der Farbe Blau, die konstruktiven Techniken Stricken und Weben und die unterschiedlichsten Materialien eingesetzt. Ergänzt werden können die Experimente durch Zeichnungen, Fotografien, Collagen, man kann die Stoffe besticken, die Fäden bemalen oder wieder zerschneiden, usw. Von transparent bis ganz dicht und fest, von fast weißem Hellblau über strahlendem Blau über starke Kontraste bis zu tiefem Schwarzblau, über Muster wie Streifen, Karos und Verläufe zu strukturierten Unis - das Spektrum kann und sollte ausgeschöpft werden.
Im Laufe der Zeit sollen viele verschiedene experimentelle Stoffe entstehen. Es geht vor allem um die persönlichen Erfahrungen im Umgang mit den Vielfalt an Optionen, die in einem Stoffarchiv gesammelt und beschrieben werden. Aus diesem Fundus sollen für eine Inszenierung des persönlichen Themas eine Serie von Stoffen ausgewählt werden.