Klasse Stella Geppert / Atelier 3 / Juni 2021 / Am Steintor 20, Halle

Am Anfang des Prozesses steht das Zulassen des Zufalls und ein Spiel des Kombinierens: Welche Objekte passen aufeinander – ineinander – zueinander? Auf das eher zufällige und spielerische Kombinieren sowie die Untersuchung von Spannungsverhältnissen der aufeinandertreffenden Materialien folgen das Bearbeiten und Präzisieren der Verbindung. Dazu schöpfe ich aus den Techniken des Schmuckhandwerks, die mir helfen, Lösungen für die spezifischen Materialien zu finden: Eingeklemmt sein, quetschen, eingelassen werden, biegen, stecken, Druck ausüben, auch Fädeln und Ösen schmieden. Besonders Arten des Fassens und Einlassens spielen eine Rolle. Es entstehen Momente des Eingebettet-Seins, Gehalten-Werdens und Gefasst-Seins:

Eine dünnwandige Porzellantasse steckt passgenau in einem aufrechtstehenden Edelstahlrohr und wird von zwei überkreuz-gespannten Expandern unter Spannung auf dem Rohr „festgekrallt“.

Rubinrotes Plexiglas wird allein durch die Passgenauigkeit in dem gusseisernen Weihnachtsbaumständer gehalten. Dieser balanciert auf langen Stehlen mit Vertiefungen, in denen die Kanten des Weihnachtsbaumständers liegen. 

Die violettfarbene Kugel wird von einer Schraubzwinge zusammengepresst und steckt in einer langen grünen Metallstange.