Diplomarbeit 2019
RISS IM RAUM = RAUM DAZWISCHEN
Der Mensch befindet sich geistig und materiell im permanenten Kampf: mit der Realität, Normalität, Selbsterkenntnis und wir als Künstler mit der Kunst, mit dem seltsamen Gewebe von Wirklichkeit und Phantasie. Das Werk ist kein Freund, auch kein Feind. Es liegt eine Distanz dazwischen. Das Werk erlebt die Realität und die Zeit anders als wir Menschen. Es befindet sich dazwischen. Die Unschärfebeziehung zwischen Kunstwerk und Betrachter, zwischen dem Urheber, zwischen den realen Raum und der realen Zeit. Der Urheber, also der Künstler, ist das Bindegewebe zwischen Werk und Raum, aber nur im Prozess des Schöpfens. Später, wenn das Werk abgeschlossen ist oder abgeschlossen scheint, dehnt sich dieser Raum dazwischen, die Distanz, aus.
Als Dazwischen oder Riss bezeichne ich den denkenden und den praktischen Analyseprozess. Wir füllen die RISSE, wir versuchen bewusst und unterbewusst Risse auszubessern, wir decken dauernd die inneren Gedanken auf und fügen sie zusammen mit den sichtbaren Elementen zum Werk, aus und in der Wirklichkeit. Wir kreieren das Magische.