Prof. Una Moehrke / Seminar / Wintersemester 2017_18 / Nach der Phase des plastischen Erprobens mit Dingen aller Art widmeten wir uns der Umsetzung dieser Erfahrungen auch mit künstlerischen Produkten, - unseren eigenen Arbeiten. Wir übten, sie auszustellen und untersuchten verschiedene Zugangsweisen. Aus interventiver, experimenteller Gangart gerieten wir von der Aktion schrittweise in die analytische und phänomenologische Betrachtung.

Moving & asking in every direction oder zur Differenz von Kunst und Ausstellung, Präsenz, Performance, Präsentation, Publizität

Was unter dem Begriff der Installation entsteht, sind weniger Werke denn Modelle ihrer Möglichkeit.*

Innerhalb des Seminars wurden Modelle der Kontextualisierung von Kunst und Nicht-Kunst im kunst(fernen) Raum erprobt. Ziel des praxisorientierten Seminars war das Entwickeln von Austellungs- und Kurationskonzepten, welche im Sinne von Juliane Rebentisch sowohl das Subjekt als auch das Objekt ermächtigt. Herausforderung war dabei, durch Wahrnehmungsübungen und Installationsproben im Atelier- und im öffentlichen Raum, Objekte und gleichermaßen eigenen künstlerischen Arbeiten so zu präsentieren, dass diese an Kontext und Inhalt gewannen. Dabei wurden „Modelle ihrer Möglichkeiten geschaffen“ sodass aus der Zusammenstellung von Sperrmüll, Habseligkeiten und eigenen Arbeiten plötzlich ein völlig neuer Kontext entstand, aus dem sich ein theatralisches Moment ergab.

Aus den Erkenntnissen dieser interventiven, experimentellen Gangart entwickelte sich aus der Aktion schrittweise eine analytische und phänomenologische Betrachtung des Kunstwerks im Zeitalter seiner Reproduzierbarkeit anhand von philosophischen Positionen von Theodor Adorno, Walter Benjamin. 

 

mit: Saskia Albrecht, Josephine Menzel, Julia Ragotzky, Heather.Fink, Elisabeth Rändel, Henrik Urbainczyk, geleitet von Una H. Moehrke

 

*Rebentisch, Juliane (2003): Ästhetik der Installation. Suhrkamp SV, Frankfurt am Main, S. 15