Die Burg-Studentinnen der Kunstpädagogik Rahel Gebhardt und Clara Schilke, sowie die Studentinnen des Masters Kunstwissenschaften Maren Schleimer, Sofia Simeth und Janika Jähnisch entwickelten unter der Seminarleitung von Burg-Alumna Christina Brinkmann den Podcast LEERE_STELLEN?, der sich mit der BURG im Nationalsozialismus beschäftigt.

Die einstige Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein gilt seit ihrer Entstehung 1879 und Neuausrichtung 1915 unter ihrem ersten Rektor Paul Thiersch als Stätte des ewigen Kunsthandwerks. Schnell etablierten sich die Objekte der Studierenden und Professorinnen zu gefragten Produkten auf dem Markt, sodass die BURG bis heute auf eine ununterbrochene künstlerische Tradition zurückblicken kann. Über ihre Rolle im Nationalsozialismus wurde, bis auf wenige Ausnahmen, in der Forschung geschwiegen. Doch was blieb von der einstigen BURG-Idee des freiheitlichen Kunstwerks und dem offenen Werkstattgedanken unter nationalsozialistischer Herrschaft? Inwieweit passte sich die Schule dem NS-System an? Wurden die Objekte der BURG instrumentalisiert?

Diese Fragen widmeten sich die Studentinnen der Kunstpädagogik Rahel Gebhardt und Clara Schilke, sowie die Studentinnen des Masters Kunstwissenschaften Maren Schleimer, Sofia Simeth und Janika Jähnisch unter der Seminarleitung von Burg-Alumna Christina Brinkmann in ihrem neu gegründeten Podcast LEERE_STELLEN? Die BURG im Nationalsozialismus. Das Projekt entstand im Sommersemester 2022 und umfasst bislang drei Folgen.

In der ersten Folge setzen sich Rahel und Clara mit dem Ursprungsgedanken Paul Thierschs auseinander und schauen, was unter Hermann Schiebel, der 1934 die Leitung der BURG übernahm, von der Thiersch-Idee blieb. In der zweiten Folge analysieren Maren, Sofia und Janika die Ästhetik des Kunsthandwerks der BURG unter nationalsozialistischer Herrschaft und legen den Fokus ihres Diskurses auf die Keramikwerkstatt.

Erst im November ist dritte Folge erschienen, in der sich Christina und Janika mit der Regisseurin Carolin Millner und Dramaturgin Lisa Schettel über ihr Thetaerstück "The world at large barely moves me/ Schade, du hast so ne komische Weltanschauung" unterhalten. In dem Stück setzen sich Millner und Schettel mit der Freundschaft zwischen der Keramikerin Marguerite Friedländer und dem Bildhauer Gerhard Marcks auseinander, die beide 1933 die Kunstgewerbeschule in Halle verlassen mussten. 

Der Podcast LEERE STELLEN? Die BURG im Nationalsozialismus versteht sich als offenes Projekt. Weitere Folgen sind in Planung. Die Show findet ihr auf Spotify, Soundcloud und freie-radios.net.