WiSe 2013/14 Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Dr.Ingo Uhlig, 4.Studienjahr und Master

REPEAT

Tagtäglich arbeiten wir im Textildesign mit der Wiederholung - jedes Gewebe, jedes Gestrick, jedes Ornament besteht aus sich wiederholenden Elementen. Ohne Rapport wäre der Stoff nicht das, was er ist. Der Rapport bestimmt die Proportion, die Struktur und den Aufbau des Textils oder des Musters.

a) Die gleichförmige Wiederholung im Sinne der Modularisierung, d.h. der räumlichen Aneinanderreihung von Elementen als Serie, Reihung oder Loop, bildet eine eigene, in diesem Falle textile Form.

b) Ein anderer Blick auf die Wiederholung besteht in der zeitlichen Komponente: im Nacheinander von Handlungen zum Beispiel in regelmäßigen Tagesabläufen oder Ritualen. Auch der Rhythmus beim aktiven Weben zeigt die Wiederholung im zeitlichen Kontext und bietet Parallelen zur Musik, zur Bewegung, zum Gedicht.

c) Wiederholung im Sinne der Nachahmung als Kopie, Replik oder Vervielfältigung verdeutlicht den Aspekt der Differenz - das Wiederholte ist immer etwas anderes als das zu Wiederholende, auch wenn es vermeintlich gleich aussieht.

Module, Rhythmen und Kopien - jede der drei Richtungen der Interpretation des Phänomens Wiederholung können zu textilen Projekten anregen. Diese können selbst seriell angelegt sein, die Diskrepanz zwischen Wiederholung und Differenz aufgreifen oder nachahmen.

Begleitet wird das Projekt von Dr.Ingo Uhlig, Lehrbeauftragter für Ästhetik. Seine Vorlesungen zu den Grundlagen werden immer wieder ästhetische Aspekte am Phänomen der Wiederholung erklären. Gleichzeitig wird er den praktischen Prozess innerhalb des Projektes begleiten.