Dokumentation des künstlerisch-praktischen Seminars von Julia Miorin in den Studiengängen Kunstpädagogik und Kunst (Lehramt) im WS 20/21
Im bildhauerisch-installativen Seminar Dinge haben sieben Leben von Julia Miorin beschäftigten sich zehn Studierende ein Semester lang mit gefundenen Gegenständen als Ausgangsmaterial für ihre künstlerische Praxis.
Zum Auftakt hat jede/r einen oder mehrere Gegenstände mitgebracht. Die Studierenden verwendeten sie als Werkstoff, als Geschichtenerzähler, als Impulsgeber und gingen über ihre Oberfläche zum Kern. Es entstanden unterschiedlichste Auseinandersetzungen und Herangehensweisen: Sie reichten von konzeptuellen Vorhaben, performativen Ansätzen über Materialuntersuchungen, humoristischen Weltverbesserungsversuchen hin zu ausgeklügelten Narrativen und einem Kräftemessen mit dem Ding als Gegenüber: Metall wurde geschmolzen, Lattenroste poetisiert, Steckdosen verkabelt, Gebisse gestapelt, Formen bis zum Verschwinden geschliffen, Erinnerungen an Orte belebt und neu geformt, Räume verspannt, Kleider verschluckt, Schwämme zum Sinnbild des Körpers gemacht, Spuren geschlagen, Absurditäten provoziert und Dinge in unendliche Bewegung versetzt.
Lebhafte Diskussionen, stecken bleiben, weiterkommen, Überlegungen zu Ausstellungsszenarien, verwerfen und sich dem Kern des eigenen Interesses annähern – all das hat das Seminar zu so einem bereichernden und produktiven Miteinander gemacht. Ein Dank an alle beteiligten Studierenden!
Hier werden die einzelnen Arbeitsansätze vorgestellt. Jede/r Studierende hat zudem einen kleinen Text als Einblick in die Arbeit verfasst.
JOHANNES FÖRSTER