WiSe 2012/13, Prof. Bettina Göttke-Krogmann, 3. Studienjahr; Sprache wird zu Farbe
Sprache ist wie die Luft zum Leben notwendig.
Sprachen dienen den Sprachgemeinschaften als Mittel der Verständigung.
Sprachen sind ein wesentlicher Teil von Kultur und unterliegen unterschiedlichen Bedeutungen.
Sprache entsteht nicht nur durch die Wörter an sich und deren Aussprache, sondern erst durch die Grammatik - durch Kombination entstehen unbegrenzte Möglichkeiten der Sprache.
Diese Struktur der Sprache, die stark kulturell beeinflusst ist, die nicht nur der Kommunikation dient, sondern in der sich die Struktur der jeweiligen Gesellschaft widerspiegelt, steht im Mittelpunkt des Projektes. Es geht nicht um Produktsprache, nonverbale Kommunikation, Sprache im Sinne von Aussage, sondern um die tatsächlichen Wörter und Sätze und Betonungen und deren kulturellen Hintergrund.
Am Beispiel Farbe, an dem man die kulturell unterschiedliche Bedeutung der Wörter gut nachweisen kann, zeigt Guy Deutscher die unterschiedlichen Sichtweisen auf. Anhaltspunkte für Sprache können z.B. sein:
- verbreitete Sprachen wie Indogermanische (Deutsch, Lateinisch, Sanskrit) oder altaische (Türkisch, Mongolisch, Kasachisch),
- ausgestorbene wie Keltische Sprache
- isolierte Sprachen wie Baskisch
- Dialekte wie Schweizerdeutsch
- konstruierte Sprachen wie Esperanto, Geheimsprachen, Computersprachen, Spielsprachen
ZIEL: Farbkonzept und Kollektion für Bekleidung/Bekleidungsaccessoires
Die inhaltliche Auseinandersetzung mit einer Sprache, einem Sprachaspekt, einem Sprachphänomen stellt sich zunächst über die Farbe dar.
Entwicklung einer Farbwelt, die die jeweilige Sprache oder das Phänomen abbildet - Versuch Analogien zu finden. Erkennen der Struktur der Sprache, des Sprachphänomens umsetzen in eine Struktur der Farben, Farbrhythmus, Intonation, und Klang.
Technologien: Stricken mit mindestens zwei Farben, Jacquardweberei auf farbiger Kette, gerne Stickerei
Farbe: Farben in den Stoffen durch partitive Farbmischungen herstellen (zwei verschiedenfarbige Fäden)
Formsprache: Streifen, Unis, abstrakte Muster (nicht illustrativ, keine Typo!) und/oder Ornamentik des kulturellen Umfeldes - (hat die Sprache das Ornament beeinflusst?)