Semesterprojekt
Komplexes Gestalten, Sommersemester 2018, Gast-Profn. Maike Fraas, Johanna Page
ab 3. Studienjahr Bachelor, ab 1. Studienjahr Master
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Stadt. Raum. Wandel.
Zwischen*Häusern – Möglichkeitsraum Halle-Neustadt
Unsere derzeitige Vorstellung eines wünschenswerten urbanen Lebens geht von einer ausgewogenen Durchmischung von Wohnen, Arbeiten und Öffentlichkeit aus.
Lokale Produktionsstätten, kleinen Geschäfte, Gastronomie oder Dienstleistungsangebote, machen neben der Gestaltung und Aufenthaltsqualität öffentlicher Räume, das Leben in der Stadt aus. Sie ermöglichen die Begegnung und den Austausch zwischen den Bewohner*innen.
Halle-Neustadt wurde als Wohnstadt für Chemiearbeiter, der in der Nähe liegenden Großbetriebe Buna und Leuna, geplant. Für die Wohnkomplexe wurden jeweils gut erreichbare Wohnkomplexzentren gebaut, welche die Bereiche Versorgung, Bildung und Erholung abdeckten. Durch unterschiedliche Entwicklungen, vor allem in der Nachwendezeit, löste sich das geplante Gefüge von Arbeit und Leben auf und Halle-Neustadt wurde von einer Stadt zu einem Stadtteil.
Wie kann nun heute die monofunktionale Struktur Halle-Neustadts aufgebrochen werden? Wie kann der öffentliche Raum über gemeinschaftliches Handeln zum Ort der Begegnung werden? Diese und andere Fragen wollen wir uns im Sommersemester stellen.
Im Wintersemester 2017/18 haben wir uns allgemein mit Stadt als Transformationsraum am Beispiel Halle-Neustadts beschäftigt. Dabei haben wir Stadt als soziales, kulturelles und ökonomisches Gefüge betrachtet und sind der Frage nachgegangen, wie wir als Gestalter und Designer*innen Wandlungsprozesse als Gestaltungsaufgabe begreifen und mit welchen Mitteln und Werkzeugen wir agieren können.
Im Sommersemester 2018 wollen wir aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen das Thema des öffentlichen urbanen Lebens in konkreten Projekten vertiefen und verstärkt im Außenraum agieren. Dazu beziehen wir einen Projektraum in Halle-Neustadt.
Wir wollen Handlungsanlässe ausfindig machen, Impulse aufnehmen und in Kontakt mit lokalen Akteuren weiterdenken und direkt vor Ort Konzepte und Formate entwickeln und erproben. Also: Ein hands-on Semester mit Sommer, Sonne, Neustadt!
In einer ersten Projektphase können wir in Kooperation mit der Zukunftstadtinitiative „halle.neu.stadt 2050” gemeinsam mit Bewohner*innen und interessierten Gründer*innen (neue) lokale Ökonomien denken und (weiter-)entwickeln. Dabei wollen wir vorhandene Potentiale ausloten und mögliche Probleme benennen.
Darauf folgend wollen wir uns öffentlichen und halb-öffentlich Räumen widmen, sie untersuchen und durch temporäre Aktivierungen Orte des Austauschs und der Begegnung schaffen.
Als Einstieg ist eine Exkursion nach Liverpool geplant, einer Stadt, die ebenfalls von starken Wandlungsprozessen geprägt ist. Alternativ dazu können auch selbstinitiierte Exkursionen zu interessanten Orten und Projekten stattfinden.
www.stadtraumwandel.de