Filmischer Essay, Studienarbeit, 2016
In “LA BOXE” geht es um mehr als das Ergebnis eines Zweikampfs. In nüchternen Tableaus wird eine 5000 Jahre alte Sportart betrachtet und zeigt vor allem das einfühlsame Team hinter dem Einzelkämpfer im Ring.
Zwei Wochen lang begleitete der Autor mit seiner Kamera das französische Olympiateam im Boxen – vom ersten Tag des Trainings in Nancy (F), bis hin zum Finaltag beim „42. Chemiepokal Halle“, einem wichtigen Olympiavorbereitungsturnier in Deutschland.
Der Film „LA BOXE“ zeigt die tägliche Routine der Akteure aus einer distanzierten Perspektive. Der unaufgeregte Blick der beobachtenden Kamera konfrontiert den Betrachter mit den eigenen, oft klischeebeladenen Bildern des Kampfes Mann gegen Mann.
Klar komponierte Tableaus der agierenden Sportler, zeigen einen intimen Raum der sich oft vollkommen nonverbal, allein durch Blicke und Gesten, öffnet. Der Abstand des Autors zum Akteur ist hier als Analogie zum Boxen zu verstehen, in dem es neben dem Punkten durch Treffer vor allem um das nicht getroffen werden geht. In Anlehnung an die klassische Heldenreise einer Erzählung und einem Spiel aus vorsichtiger Annäherung und schützender Distanzierung, folgt der Zuschauer dem Boxer und seinem Team auf dem Weg zum Kampf.