Die Vertikalspannung ist ein Phänomen, unter der die Menschen in allen Epochen und sämtlichen Kulturräumen stehen. Sie bauen Gegensatzpaare auf, die attraktive und abstoßende Formen des menschlichen Verhaltens unterscheiden.
Solche Gegensatzaare sind z.B. Wissen – Unwissen, Stärke – Schwäche,
Vollkommen – Unvollkommen. In allen genannten Beispielen ist der erste Begriff die Zugkraft “von oben“, die für Orientierung sorgt und der zweite polarisierende Begriff ist die Vermeidungsgröße.
Der Mensch hat die vertikalen Spannungen in sich selbst und wir spüren sie als eigenen inneren Apell, oder von außen als gesellschaftlichen Druck.
Ich lebe zwar schon, aber etwas sagt mir mit unwidersprechlicher Autorität: Du lebst noch nicht richtig. Dieses Noch – Nicht, die Orientierung an ein „höheres Leben“, die Spannung im Zwischenraum von Vermeidung und Anziehung, ist die Vertikalspannung.
Elastische Edelstahl – Bleche werden mit Kinetischer Energie angehoben, gebogen und gespannt, dabei weicht die Zweidimensionalität der Dreidimensionalität und aus einer Fläche entsteht ein Körper, ein Gebilde. In Form von Steckverbindungen wird diese am Körper verrichtete Arbeit in Form von potentieller Energie gespeichert. Die eingesetzte Verformungsarbeit bei elastischen Körpern wird als Spannungsenergie gespeichert, die durch eine Zustandsänderung zu- oder abnehmen kann.

Spannen wurde für mich zum Formungs- und Ordnungsprinzip mit der Absicht
Metallobjekte aus der Materialfläche heraus zu formen, zu spannen und die Spannung zu halten. Puristisch, kühl, fast distanziert vermitteln die strengen geometrischen Formationen die Steigerung der Minimalisierung.

Betreuer für den praktischen Teil:
Prof. Rolf Wicker
Prof. Stella Geppert


weitere Informationen unter: stine-albrecht.com