Wie kann ich zeigen, dass Frust und Überforderung normale Gefühle sind, die wir alle zuweilen spüren, wenn wir uns mit Umweltschutz beschäftigen. Wie kann ich motivieren, es trotzdem zu versuchen? Und wie kann ich ein Statement für mehr Akzeptanz gegenüber kleinen Schritten schaffen?
Studienarbeit von Judith Hanke, entstanden im Rahmen des Komplexen Gestalten Projekts „Games for Future“, betreut von Tristan Schulze und Prof. Jonas Hansen. Wintersemester 2020. MM|VR-Design
Wenn es um den Klimawandel und den damit verbundenen dringend notwendigen Umwelt- und Klimaschutz geht, dann ist eines klar: Wir müssten gemeinsam unser Leben radikal ändern, wir müssten gemeinsam wirtschaftlich und gesellschaftlich umdenken. Es müsste jeder Einzelne aktiv werden.
Aber
„Wieso tun wir das nicht?“
„Warum fällt es uns so schwer alte Gewohnheiten abzulegen?“
„Was muss jeder Einzelne tun?“ und vor allem „Warum tun so viele Menschen so wenig?“
Die Aufgabe erscheint uns zu groß. Sie scheint uns unlösbar oder zumindest mit massiven Veränderungen verbunden. Klimaschutz beginnt bereits da, wo sich jeder Einzelne traut, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Dabei entstehen durchaus Gefühle wie Frust, Überforderung, Angst, Wut, Hoffnungslosigkeit - unangenehme Gefühle, die schnell dafür sorgen, dass man sich nicht weiter mit dem Thema beschäftigt. Es entsteht ein Gedanke: „Was kann ich da schon ausrichten?“.
Je geringer das Frustrationslevel eines Menschen, je weniger er ein Gefühl der Selbstwirksamkeit verspürt, desto eher kehrt der Mensch unbequemen Wahrheiten den Rücken zu. Je weniger man Bewältigungsstrategien gegenüber negativen Gefühlen wie Frust oder Überforderung gelernt hat, desto eher verschließt man die Augen vor der Ursache dieser Gefühle oder beschäftigt sich gar nicht erst damit.
Das heißt der Grundstein für einen erfolgreichen Klimaschutz liegt darin, Menschen zu motivieren, sich nicht entmutigen zu lassen, sich weiter damit zu beschäftigen und sich nicht verunsichern zu lassen von der Größe der Aufgabe.
In unterschiedlichen Experimenten habe ich versucht, diesen Zusammenhang zu verdeutlichen und mich mit der Frage beschäftigt: Wie kann ich zeigen, dass Frust und Überforderung normale Gefühle sind, die wir alle zuweilen spüren, wenn wir uns mit Umweltschutz beschäftigen. Wie kann ich motivieren, es trotzdem zu versuchen? Und wie kann ich ein Statement für mehr Akzeptanz gegenüber kleinen Schritten schaffen?