Hat Gips einen Geruch? Fühlen sich die Burgmauern zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich an? In welcher Klasse schmeckt das Essen am Besten? Wie klingt die Schmiede? Vermittelt der Rosengarten eine besondere Atmosphäre? Wie erfahre ich die Materialsammlung, wenn ich nicht sehen kann? Gibt es an der Hochschule besonders kalte oder besonders heiße Orte? Oder Orte, an denen ich die Orientierung, gar das Gleichgewicht verliere?


Unser ästhetisches Forschungsfeld ist zunächst die BURG. In der Gruppe und auch einzeln erkunden wir die Hochschule, suchen ungewöhnliche Orte auf und lernen neue Räume kennen. Dabei konzentrieren wir uns auf unsere Sinne. Diese gilt es, zu schärfen. Ausgiebig beobachten, aufmerksam sein. Hören, riechen, sehen, schmecken, tasten. Gibt es weitere Sinne? Temperaturen wahrnehmen, den eigenen Körper im Raum, die Körperhaltung.
Neben den Erkundungen nähern wir uns dem komplexen Begriff der „Ästhetischen Erfahrung“ auf theoretischer Ebene an. Welche Rolle spielt diese im Kontext von Kunstpädagogik? Wie verbinden sich hier Elemente der Rezeption und Produktion? Wie greifen Leiblichkeit und Wahrnehmung, Materialität, Raumkonzepte und Kunsterleben ineinander — oder auch nicht?
In Folge soll überlegt werden, wie ein Transfer in den Kunstunterricht und in Situationen der Kunstvermittlung erfolgen kann: Wie können Grenzüberschreitungen, Erlebnisorientierung, unplanbare Imaginationen oder temporäre Zustände Eingang in kunstüpädagogische Settings finden — und mit welcher Begründung? Wie lassen sich ästhetische Erfahrungen reflektieren, um bildend zu wirken? Welche Unterrichtssettings, Vermittlungsformate, Inhalte und Praxisformen unterstützen diesen Prozess der Transformation? Im Rückbezug auf die anfänglichen Erkundungen entstehen Impulse, Aufgabenformate und Übungen — diese werden gemeinsam erprobt und kommen in publizierter Form wiederum zur Anwendung.


Beginn: 4. April 2023

Anmeldung per Mail: burkhardt(at)burg-halle.de


Name der Lehrenden – Name of Teacher
Prof. Dr. Sara Burkhardt

Lernziel / Qualifikationsziele – Objectives / Learning Outcome

  • Kenntnis grundlegender fachdidaktischer Positionen sowie kunstpädagogischer Vermittlungs-
    modelle und -formate
  • Entwicklung grundlegender Fähigkeiten zur Entwicklung, Planung, Erprobung und Reflexion von
    Vermittlungssituationen
  • Entwicklung von Fähigkeiten zur theoretischen Einbettung kunstpädagogischer Prozesse in be-
    zugswissenschaftliche Kontexte, interdisziplinäre Strukturen sowie Bild- und Medienkulturen
  • Fähigkeiten zur kooperativen Konzeption handlungsorientierter Lehr- und Lernprozesse
  • Entwicklung einer kritisch-reflexiven Grundhaltung gegenüber wissenschaftlichen Thesen und
    fachspezifischen Theorien


Veranstaltungsart und –methodik – Teaching and working methods
Seminar

Beurteilung – Assessment
Studierende Kunst (Lehramt): Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation) oder/und Modulprüfung (unbenotete Präsentation+ benotete mündliche Prüfung)
Studierende der Kunstpädagogik (Diplom): Teilnahmeschein (unbenotete Präsentation)
Studierende des Master-Studiengangs Kunstwissenschaften:

Literatur und Vorbereitungsempfehlung
Burg Box / Semesterapparat in der Bibliothek folgt

Verwendbarkeit
Kunst (Lehramt): Modul WK-FD 1
Kunstpädagogik (Diplom): Didaktik
Kunstwissenschaften (MA): Modul 1 oder 2

Zugangsvoraussetzung - Prerequisites
Keine

Umfang in SWS
2

Häufigkeit, Dauer und Termine / Ort des Angebots
Dienstags, 10.15 - 11.45 Uhr
Hermes, Raum 2.08

Beginn: Dienstag, 4. April