Studienrichtung

Zeitbasierte Künste

Teil des Diplom-Studiengangs Plastik im Fachbereich Kunst

Der freie Gebrauch des Eigenen

Künstlerische Aussagen sind stets aufs Engste mit den persönlichen Wahrnehmungen, den individuellen Konstruktionen von Wirklichkeiten derjenigen verbunden, die sie treffen.

Das Bestreben „sich ein Bild von etwas zu machen“, die eigenen Betrachtungen, Beobachtungen und Gedanken in visuell erfahrbare Welten zu transformieren, in Bilder, Töne, Zeichensysteme zu übersetzen, begleitet uns beim Kunst machen und Kunst studieren. Neugier darauf, zu verstehen, warum wir etwas tun, und Begeisterung dafür, herauszufinden, wie wir es tun, – ernsthaft zu spielen – kann ein Leitfaden für das Studium sein.

Die Fachklasse für Zeitbasierte Künste ist ein Forschungsteam. Erzählerische und experimentelle Filme, Projektionen, Klänge, Zeit und Zeitwahrnehmung, gebaute und mediale Räume, Körper und Bewegung, Materielles und Immaterielles werden in Wort und Tat erkundet. Vor dem Hintergrund der eigenen Experimente und Reflexionen und auf der Basis der gemeinsamen Gespräche gilt es, den persönlichen Beweggründen und Wahrnehmungen auf die Spur zu kommen, gilt es Mittel und Möglichkeiten auszuprobieren, um die eigene künstlerische Aussage präzise zu formulieren.

Kunst studieren bedeutet Entdeckungen machen, Standpunkte suchen, Haltungen einnehmen (und auch wieder verwerfen), künstlerische Formen erproben und seine eigene Sprache finden.

Meine Rolle als Lehrende ist dabei die des Fragenstellers und des Spiegels, des Welteneröffners und des Ermutigers, des Beschleunigers und Katalysators. Ich verstehe mich als Dialogpartnerin meiner Studierenden, als Spieler-Trainerin sozusagen, die ihr Wissen und ihre Erfahrung den Studierenden zur Verfügung stellt, Angebote macht, den Weg des Studiums jedoch gemeinsam mit den Spielern entwickelt, die jeden einzelnen Studierenden auf seinen selbst gewählten Pfaden, und seien sie noch so unübersichtlich, verschlungen und unentdeckt, begleitet.

Im Fachgebiet für Zeitbasierte Künste besteht neben der Fachklasse ein Bereich, der Studierenden aller Fachklassen offen steht. So kommen in den Seminaren Studierende mit unterschiedlichsten Schwerpunkten und Kompetenzen zusammen, Personen und künstlerische Haltungen treten in einen Dialog.

Prof. Michaela Schweiger

Christine Lang 
Angelika Waniek 
Kathrin Sonntag 
Daniela Kinateder 
Florian Schurz 
Anna Schimkat 
Daniel Schulz

Gäst*innen Archiv

Adrian Sauer – Gastkritik 
Börres Weiffenbach – Kamera 
Cristóvão A. dos Reis – Super 8, Dramaturgie
Daniel Niggemann – Gastkritik
Gerriet K. Sharma – Klang  
Holger Birkholz – Gastkritik
Jan Rieger – Licht, Videoseminar / Kamera
Joker Nies – Circuit Bending
Julia Schäfer – Gastkritik
Kilian Schellbach – Gastkritik
Lena Brüggemann – Gastkritik
Maria Morata – Experimenteller Film
Niklas Goldbach – Workshop 
Steph Ketelhut – Steadicam 
Tilo Schulz – Gastkritik  
Ulf Aminde – Performance 
Yala Juchmann – Fotografie 

Studienschwerpunkte

Im Mittelpunkt des Studiums der Zeitbasierten Künste steht die Entwicklung einer eigenständigen künstlerischen Sprache und Haltung. Die Studierenden der Zeitbasierten Künste entscheiden bei jeder Arbeit neu, mit welchem Mittel und in welchem Medium sie ihre Gedanken und Inhalte in künstlerische Arbeiten übersetzen.

Ausgangspunkte der künstlerischen Auseinandersetzung sind der künstlerische Film und Video, raumgreifende Medieninstallationen, Klanginstallationen und performative Arbeitsweisen. Weitere Schwerpunkte bilden Skulptur, Installation, Zeichnung und Fotografie und  deren Verbindung mit bewegten Bildern und Tönen. 

Die Lehrenden des Fachgebietes bieten Seminare und Kolloquien zu einem breiten Themenfeld an, das die Interessen der Studierenden und der Lehrenden spiegelt. Workshops, zu denen Gäste mit unterschiedlichsten künstlerischen Haltungen und Arbeitsweisen eingeladen werden, unterstützen die lebendigen Diskussionen und die heterogenen Arbeitsweisen der Klassenmitglieder ebenfalls immer wieder neu.

Besonderen Stellenwert hat die künstlerische Einzelbetreuung, um im Dialog die eigenen Stärken zu erkennen und individuelle Lösungen für die eigene Arbeit zu entwickeln und zu hinterfragen.

Im Zentrum der Lehre steht das Experiment, sowie die Reflexion und Diskussion der eigenen Arbeit innerhalb der Klasse und im erweiterten Kontext der Kunst.  Ausstellungen, interdisziplinäre Projekte, sowie die enge Zusammenarbeit mit der Werkleitzgesellschaft (Werkleitz Biennale für Medienkunst) bringen weitere Impulse.

Im Grundlagenbereich „Kunst und Medien“ des Fachgebietes sind wir bestrebt, das Wesen des audiovisuellen Arbeitens zu vermitteln und die große Bandbreite der Möglichkeiten für die Studierenden zu eröffnen. Das heißt, die handwerklichen Grundlagen in den Bereichen Kamera, Montage, Licht, Ton, etc.  mit experimentellen Arbeitsweisen, die der Kunst inne wohnen, zu koppeln und gemeinsam mit den Studierenden zu untersuchen, auf welche Weise die unterschiedlichen formalen und ästhetischen Mittel in Beziehung zu den jeweiligen Inhalten stehen.

Voraussetzungen

Allgemeine Hochschulreife und künstlerische Eignung. Keine fachspezifischen technisch-handwerklichen Vorkenntnisse erforderlich. Ausnahmefälle: Bei überragender Begabung in Verbindung mit beruflicher Erfahrung kann auf die allgemeine Hochschulreife verzichtet werden.

Abschluss

Diplom für Bildende Künste

Aufbaustudium

Das viersemestrige Aufbaustudium richtet sich an Absolventinnen und Absolventen, die bereits Erfahrungen in der Arbeit mit neuen Medien gesammelt haben und innerhalb der gegebenen Zeit ein Projekt realisieren wollen. Voraussetzung für die Zulassung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium bzw. Diplom oder ein vergleichbarer Abschluss, sowie die persönliche Vorstellung im Fachgebiet.

Ausgewählte Lehrangebote

Medientechnik

Im Bereich der Produktion von künstlerischen Filmen, Videos und Medieninstallationen steht der Fachklasse Zeitbasierte Künste seit dem Sommersemester 2017 eine moderne Arbeitsumgebung zur Verfügung, welche Produktionen in hochauflösenden 4K-Formaten ermöglicht.
Hierfür verfügt das Fachgebiet über mehrere individualisierbare Kamerastrecken (Sony PXW-FS7 und PMW-F5) mit umfangreichen Optionen für verschiedenste Einsatzzwecke. So lassen sich u.a. Dolly- und Kranfahrten oder stabilisierte Kamerabewegungen mit einem Gimbalsystem realisieren. Für den Handkameraeinsatz steht ein Easyrig zur Verfügung. Zudem zählen Videofunkstrecken und Funkschärfen sowie professionelle Compact Prime Zoomobjektive & Festbrennweiten zur Grundausstattung.
Für Präsentationen und Ausstellungsvorhaben verfügt das Fachgebiet über eine Anzahl HD- und 4K-fähiger Projektoren und Bildschirme sowie professioneller Mediaplayer.
Ein Großteil dieser  Aufnahme- und Präsentationstechnik kann von den Studierenden zur Realisierung ihrer Projekte und Ausstellungsvorhaben ausgeliehen werden.

Computerlabor

Im Bereich der Postproduktion, die in einem zentralen und rund um die Uhr nutzbaren Computerlabor stattfindet, stehen zehn Schnittplätze mit neuester Computerhardware (Mac Pro/ iMac, HP Workstation) sowie eine Farbkorrektur-Suite zur Verfügung. Alle Schnittplätze verfügen über 4K-fähige Displays und sind mit den aktuellsten Versionen gängiger Audio- und Videobearbeitungssoftware ( u.a. Adobe Creative Cloud, DaVinci Resolve, Avid Media Composer  und Steinberg Cubase) ausgestattet.

Studio

Nach einer intensiven Einführung in den Umgang mit Beleuchtungsequipment, erlaubt ein dem Bereich der Zeitbasierten Künste angeschlossenes Studio, Dreharbeiten in einer kontrollierbaren Umgebung durchzuführen. Zur Ausstattung gehören eine Deckentraverse mit integrierter Lichtsteuerung, sowie  Kunstlichtscheinwerfer und Grip. Diese  lassen den Aufbau von diversen Lichtsituationen zu. Im Bereich der Filmbühne können ein Luftreifendolly und ein Mini-JIB-Kran zum Einsatz gebracht werden. Das Studio kann zudem durch eine mobile Hohlkehle als Greenscreen- oder Fotostudio genutzt werden.  Neben Film- und Fotoaufnahmen wird der Raum auch zum Soundrecording und als Übungsraum für performative Arbeiten verwendet.

Tonstudio

Das Tonstudio im Weißen Haus kann nach dem Besuch eines Einführungsworkshops genutzt werden. Die Anmeldung ist bei Claus Stoermer unter ed.ellah-grub@oidutsnot möglich. Im Tonstudio ist die professionelle Mikrofonierung von Klangquellen, bspw. Instrument-, Geräusch- und Sprachaufnahmen an einer DigitalAudioWorkstation (DAW) mit 5.1 Soundsystem möglich. Ein Sprechertisch ist fest eingerichtet ... mehr

Ausleihzeiten

Termine für Geräteausleihe im Gärtnerhaus:

  • Normalwochen

  • Dienstag: 15 – 16 Uhr
    Donnerstag: 10 – 12 Uhr
  • Atelierwochen

  • Montag: 10 – 11 Uhr
    Mittwoch: 10 – 12 Uhr

Technik ausleihen können Studenten des FG Zeitbasierte Künste und Studenten, die den Videoeinführungskurs belegt haben.

Die Ausleihe erfolgt in der Regel über einen Zeitraum von einer Woche.

Voraussetzung

Allgemeine Hochschulreife und künstlerische Eignung. Keine fachspezifischen technisch-handwerklichen Vorkenntnisse erforderlich. Ausnahmefälle: Bei überragender Begabung in Verbindung mit beruflicher Erfahrung kann auf die allgemeine Hochschulreife verzichtet werden.

Studieninformationstag

Im Januar jeden Jahres findet für Studienbewerber*innen ein Studieninformationstag an der Hochschule statt. Es gibt allgemeine Informationen zur Hochschule und die einzelnen Studienrichtungen stellen sich dort vor. Sie kommen mit Studenten und Assistenten ins Gespräch. Den Termin finden Sie spätestens ab Mitte Dezember auf unserer Website.

Jahresausstellung

Jedes Jahr im Juli findet das traditionelle Sommerfest mit Jahresausstellung an der Burg Giebichenstein statt. Die Hochschule öffnet ihre Ateliers, Seminarräume und Werkstätten für alle, die neugierig sind auf die frischen Ideen, Objekte und Kunstwerke, die in den verschiedenen Studienrichtungen des Designs und der Kunst an der Kunsthochschule des Landes Sachsen-Anhalt entstanden sind. Wir laden herzlich dazu ein.

  • Ansprechpartner Hochschule

  • Dezernat studentische und akademische Angelegenheiten
    Studieninformation
    T +49 (0)345-7751-532
    F +49 (0)345-7751-517
    ed.ellah-grub@ofniduts
  • Abschluss

  • Diplom für Bildende Künste
  • Studienbeginn

    Wintersemester, Studienanfänger*innen pro Jahr: 2-7

  • Regelstudienzeit

  • Grundstudium: 4 Semester,
    Hauptstudium: 6 Semester (einschließlich Diplomarbeit)
    Diplomarbeit: schriftliche und praktische Arbeit, Diplomkolloquium
  • Kosten

  • Keine Studiengebühren
  • Bewerbung

  • Infos für Studieninteressierte
    Bewerben